top of page
Happy couple smiling in bathrobes in spa_bearbeitet_bearbeitet_bearbeitet_edited.jpg

Lasertherapie bei Lichen sclerosus beim Mann

Spezielle

Behandlungsmethoden

Inzidenz und Ursachen

Symptome und Folgen

 

Diagnostik

Behandlungsoptionen und Lasertherapie bei Lichen sclerosus

 

 

Frauen sind 6 bis 10 mal häufiger von der Lichen sclerosus betroffen als Männer. Beim Mann kann die Erkrankung in jedem Alter, mit einem Peak zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr, auftreten.

Lichen sclerosus manifestiert sich am häufigsten an der Genitalhaut; in 6 bis 20% der Fälle tritt die Erkrankung auch im Afterbereich, an der Oberschenkelinnenseite oder im Rücken- und Schulterbereich auf (extragenitale Manifestation).

Der Entstehungsmechanismus von Lichen sclerosus ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Diskutiert wird eine Autoimmunerkrankung (Störung der Immunabwehr) sowie Traumata (Kratzen, Reibung durch enge Kleidung und Okklusion) als auch ein Hormonmangel. Letzteres wird vom gehäuften Auftreten von Lichen sclerosus bei hypogonadalen Männern unterstützt.

Eigenen Beobachtungen zufolge tritt die Erkrankung gehäuft bei zunehmender Mazeration der Vorhaut infolge des ständigen Urinkontaktes (feuchtes Milieu).

Um die Diagnose eines Lichen sclerosus zu sichern und eine maligne Erkrankung auszuschließen, ist in manchen Fällen eine Biopsie (Entnahme einer Hautprobe) sinnvoll; in erfahrenen Händen ist dies jedoch entbehrlich (Blickdiagnose).

Analog der Therapie von Lichen sclerosus bei Frauen können hochpotente Kortisonpräparate lokal appliziert werden. Alternativ und bei Diabetikern kommen Calcineurininibitoren zum Einsatz. Diese Therapieoptionen über mindestens 3 Monate können zur Symptomlinderung und Rückbildung der Erkrankung führen.

Auch eine Testosteronersatztherapie kann bei Lichen sclerosus helfen.

Bei einer narbigen Umwandlung der Vorhaut stellt die Zirkumzision, trotz der Möglichkeit einer Lichen sclerosus bedingten Narbenbildung, eine kurative Therapieoption dar.

Bei Meatusenge oder beim Befall der Harnröhre ist eine operative Therapie erforderlich.

Das Rationale der Lasertherapie bei Lichen sclerosus beruht auf der Photothermolyse. Die oberflächlichen Schichten der betroffenen Hautareale werden selektiv durch die Laserenergie zerstört. Die Eindringtiefe und die Intensität des von uns verwendeten Erbium-Lasers sind exakt auf die oberflächlich geschädigte Haut definiert. Das vitale Gewebe darunter wird zur Regeneration stimuliert und die Durchblutung wird angeregt. Nach drei bis fünf Therapiesitzungen tritt eine Revitalisierung des behandelten Hautareals auf; die Haut wird weicher und elastischer.

Im Vergleich zur Kortisontherapie ist die Lasertherapie effektiver. Behandlungserfolge sind schneller zu beobachten.

Die Kosten für die Lasertherapie werden in der Regel problemlos von den privaten Krankenkassen übernommen. Für Patienten in der GKV ist die Therapie eine Selbstzahlerleistung. Die Kosten belaufen sich auf ca. 150 EUR pro Sitzung.

Beim Mann sind häufig die Glans und die Vorhaut vom Lichen sclerosus betroffen. Die Vorhaut wird ödematös verdickt, nicht selten mit Verwachsungen an der Glans; auch die Penisschaft- und Skrotalhaut können beteiligt sein.  Juckreiz und Schmerzen werden angegeben.

Bei einer peranalen Manifestation können Fissuren und Konstipationen hinzukommen.

10% der Patienten bleiben jedoch asymptomatisch.

Eine narbige Umwandlung der Vorhaut führt zu einer Phimose. Eine Retraktion (Zurückschieben) der Vorhaut über die Glans wird erschwert bis unmöglich. Vor allem während der Erektion und beim Geschlechtsverkehr können Schmerzen in Folge der Erkrankung auftreten, die den Geschlechtsverkehr erschweren (Dyspareuni) oder zu Erektionsstörungen führen. Auch die Intimhygiene wird hierdurch erschwert.

In fortgeschrittenen Stadien kann die Erkrankung die männliche Harnröhre befallen mit der Folge einer Meatusenge oder Harnröhrenstriktur (Balanitis Xerotica Obliterans). Ein schwacher Harnstrahl und/oder Brennen sowie Schmerzen bei der Miktion werden wahrgenommen.

Vor allem bei adipösen Patienten, häufig in Assoziation mit Diabetes, findet sich ein vergrabener Penis (burried penis). Der Penis zieht sich in den Mons (Schamhügel) zurück.

Lichen sclerosus beim Mann gilt als prämaligne Erkrankung und kann zur Bildung eines „squamous cell carcinoma“ führen. Eine Entartung kann auch mehrere Jahre nach der Therapie auftreten, daher ist eine regelmäßige ärztliche Konsultation notwendig. Das Risiko, dass sich ein Plattenepithelkarzinom im Genitalbereich entwickelt, ist bei Patienten mit Lichen sclerosus leicht erhöht und wird mit einem geschätzten Lebenszeitrisiko von circa 4–5 % angegeben.

Lichen Sclerosus (weiße Flechte) ist eine benigne, nicht ansteckende, chronisch-entzündliche Erkrankung der Genitalhaut unklarer Genese.

Charakteristisch ist die blass-weißliche Veränderung des inneren Vorhautblattes bei unbeschnittenen Männern. Als Folge dessen kommt es zu einer Hautatrophie und Schrumpfungen (Lichen sclerosus et atrophicus) sowie zu Narbenbildungen, die das Zurückziehen der Vorhaut schmerzbedingt erschweren (Phimose).

Unbehandelt schreitet die Erkrankung fort und infiltriert auch die Eichel (Glans penis).

In fortgeschrittenen Stadien ist die äußere Harnröhrenöffnung (Meats urethrae) und die penile Harnröhre befallen, was zur Meatusstenose und Harnröhrenstrikturen führt (Balanitis xerotica obliterans).

Nach heutigem Stand der Wissenschaft ist der Lichen sclerosus weder ansteckend noch durch Geschlechtsverkehr übertragbar.

Eine Erbium-Lasertherapie der von Lichen sclerosus betroffenen Haut stellt eine innovative Alternative zur Kortisontherapie dar und kann beim Versagen der Kortisontherapie erwogen werden.

bottom of page